Rezension - Mondschwinge: Die Nacht der Elemente 2 - Lia Haycraft
Kurzbeschreibung
Kasumi,
ich brauche dich. Ich werde dir jemanden schicken, der dich zu mir bringt. Bald.
Deine Großmutter, Analyn
Kasumis Großmutter verschwand vor vielen Jahren, ohne eine Spur zu hinterlassen. Als sich der Tag ihres Verschwindens jährt, sucht Kasumi für ihren im Krankenhaus liegenden Großvater nach ihr. Sie lernt den charmanten Ivan kennen, ahnt jedoch nicht, dass er der Bote ist, von dem Analyn in ihrer rätselhaften Notiz sprach. Ivans blaue Augen ziehen Kasumi sofort an, doch wie soll er ihr helfen, ihre Großmutter zu finden? Und warum kann angeblich nur sie Analyn retten?
Es beginnt die gefährlichste Zeit ihres Lebens, denn die Reise zu dem Ort Axikon, wo Analyn gefangen ist, birgt viele Hindernisse. Werden Ivan und Kasumi es schaffen, Analyn zu befreien?
Erscheinungsdatum: 10. September 2015
Seitenzahl der Print-Ausgabe: 261
Verlag: bookshouse Verlag
Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
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Lieben Dank an Lia Haycraft und den bookshouse Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars im mobi.Format sowie das Bereitstellen des Covers und Logos in Webauflösung.
Angaben zum Autor (gemäß Amazon)
Lia Haycraft wurde 1980 in Norddeutschland geboren, wuchs dann jedoch in Portugal, England und schließlich Nordrhein-Westfalen auf. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie mitten im Bergischen Land. Gern gelesen hat sie schon immer, die Leidenschaft, selbst zu schreiben, packte sie gnadenlos vor vier Jahren. Da begann sie mit ihrem ersten Roman, der "Mondtochter" in der "Nacht der Elemente"-Reihe. Veröffentlicht sind außerdem unter dem Pseudonym Eileen Raven Scott ihre Novelle "Feuerküsse" im Machandel Verlag und zwei Kurzgeschichten in einer Anthologie und einer Fantasyzeitschrift. Die meisten Geschichten spielen in England oder Köln. Weitere Werke sind natürlich in Arbeit.
Rezension: Ein einzelner Blick, ein magischer Spiegel und Dein wahres ‚Ich‘ enthüllt sich
‚Mondschwinge‘ ist der zweite Teil der Paranormal Romance Reihe ‚Die Nacht der Elemente‘ von Lia Haycraft. Wir begegnen in Band zwei – anders als erwartet - neuen Hauptcharakteren, da die Handlung circa neunzehn Jahre nach der ‚Mondtochter‘ einsetzt und in der Zwischenzeit viel passiert ist, während es auch Dinge oder vor allem Personen gibt, die sich scheinbar nie ändern. Natürlich gibt es auch ein kurzes Wiedersehen mit beispielsweise Sander oder auch der gewohnt bösartigen Umbra, doch den ersten Hauptcharakter liefert uns Kasumi. Ihre Geschichte beginnt traurig, denn ihr Opa liegt schwer erkrankt im Krankenhaus und sein sehnlichster Wunsch ist es, noch einmal seine Frau – seine Analyn zu sehen. Leider ist dies nicht so einfach, denn schon seit unzähligen Jahren ist diese spurlos verschwunden. Noch als Kasumis Mutter ein Baby war, war Analyn von einem auf den anderen Tag fort. Opa Georg glaubt daran, dass ihr Verschwinden unfreiwillig geschehen ist, und ist seitdem auf der Suche nach seiner großen Liebe. Über die Jahre hat er schon einiges an vermeintlichen Spuren angesammelt, doch zu seinem Ziel haben diese ihn bisher nicht geführt. Nun ist es an Kasumi, alles daran zu setzen, ihrem Opa den letzten Wunsch zu erfüllen. Sie übernimmt während seiner Krankheit die Suche nach der Großmutter, die sie niemals hatte kennenlernen können. Die ihr nur uns unzähligen Geschichten ihres lieben Opas nahe ist. So kommt es eines Tages auch, dass Kasumi eine mysteriöse Botschaft zugespielt wird, in der ihre Oma um ihre Hilfe bittet. Ihr würde ein Bote geschickt, der ihr alles erklären und sie zueinander führen würde. Infolge macht Kasumi die merkwürdigsten Begegnungen mit den unterschiedlichsten Wesen, die unserer Welt völlig fremd sind und magisch - gar fantastisch - erscheinen. Sie sammelt immer mehr Hinweise und wird Stück für Stück in ein außergewöhnliches Abenteuer gezogen, das sie in eine andere Welt führen und von einem rätselhaften Fluch angetrieben wird.
- Aber kann sie diesen merkwürdigen Wesen vertrauen?
- Ist der Brief, den sie von ihrer Oma erhielt, wirklich echt?
- Was wird sie in dieser fremden Welt erleben?
- Wer wird ihr zur Seite stehen, wenn Gefahren ihren Weg kreuzen werden – und das werden sie!?
- Wird Kasumi am Ende Analyn finden und ihr helfen können?
- Noch ehe es für eine letzte Begegnung mit ihrem Opa zu spät ist?
Um dies alles zu erfahren, müsst Ihr die Geschichte um die ‚Mondschwinge: Die Nacht der Elemente 2‘ schon selbst lesen und ich kann Euch eines versprechen: Kasumis Geschichte führt Euch unweigerlich wieder nach Axikon und in die Arme Ivans. Wenn Ihr Teil eins gelesen habt, ist Ivan Euch bereits bekannt. In der ‚Mondschwinge‘ wird er zum zweiten Hauptcharakter, der Kasumi im Laufe ihres Wege und ihrer Suche begegnen und ihr verfallen wird. Dabei hat er noch seine ganz eigene, geheime Geschichte und Last zu tragen, die mit einer gewissen jungen Dame namens Raja zusammenhängt.
- Wird er Kasumi helfen können, ohne sich dabei selbst zu verlieren?
- Was wird Raja dazu sagen, dass in Ivans Leben nun eine andere Frau die wichtigste Rolle spielt?
- Oder ist nichts so, wie es den Anschein hat, und hinter jedem verbirgt sich ein zweites, ein wahres Ich, das es erst zu entdecken gilt?
- Was bedeutet dies für Ivans und Kasumis Zukunft, wenn ihre Aufgabe und Reise nach Axikon beendet ist?
Denn wir erinnern uns ja, dass Menschen wie Kasumi nicht in die fremde Welt reisen dürfen. Jedenfalls nicht ohne schwerwiegende Konsequenzen. Lasst Euch von meinen Fragen nicht in die Irre führen, sondern begebt Euch zusammen mit Kasumi und Ivan selbst auf die Reise nach Axikon. An jeder Ecke werden Euch Überraschungen und unvorhergesehene Wendungen erwarten und Euch nur noch mehr in dieses fantastische Epos hineinsaugen.
Lia Haycraft hat mit der ‚Mondschwinge‘ eine grandiose Fortsetzung zu ihrer Paranormal Romance Reihe ‚Die Nacht der Elemente‘ geschaffen. Passend zu Band eins spielen auch hier die einzelnen Elemente und Elementarwesen die entscheidende Rolle. Sprachlich steht die ‚Mondschwinge‘ der ‚Mondtochter‘ in nichts nach. Band zwei wirkt ebenso durchdacht und wunderbar ausgearbeitet wie schon sein Vorgänger. Die Geschichte lässt sich leicht und flüssig lesen und zieht einen durch die fantastische Welt der ‚Elementarwesen‘ regelrecht in ihren Bann. Angereichert durch wunderbare Beschreibungen Axikons, sodass man es bildlich beim Lesen mitentdecken kann.
„Eine Welt voller Neunzehnjähriger, zumindest dem körperlichen Aussehen nach. Kasumi musste grinsen. Eine Teeniewelt voller Mondschein und Fantasiewesen.“ - so ist Axikon für Kasumi.
Dabei lernen wir die Welt der Axikoner genauer kennen und erfahren so auch einiges an Hintergrundinformationen zu der ‚Nacht der Elemente‘ – wie sie alle neunzehn Jahre geschieht. Lia vermag uns in eine atemberaubend gezeichnete Erzählung zu entführen, ohne uns dabei mit überzogenen Erklärungen zu ermüden. Den Spannungsbogen der Geschichte um Kasumi und ihre Familie sowie ihrer Verbindung zu Axikon hält sie bis zum Ende aufrecht und überzeugt nicht nur durch die unterschiedlichen Handlungsstränge, die am Ende gekonnt ineinander übergehen, sondern auch mit der Auflösung und dem Ausgang des Romans. Das Tempo steigert sich entsprechend den Geschehnissen innerhalb des Buches enorm, sodass es gegen Ende sehr kurzweilig wird und durchweg angenehm zu lesen ist.
Auch die beiden Protagonisten wirken ausgefeilt und rund. Ein jeder von ihnen hat seine eigenen Eigenschaften, die ihn sympathisch werden lassen und es dem Leser ermöglichen, sich in diese hineinzuversetzen. Untermauert wird dies auch durch die wechselnde Perspektive zwischen Ivan und Kasumi. Kasumi ist ein herzlicher Freigeist, fährt gerne Skateboard. Sie ist um die zwanzig Jahre alt und möchte unbedingt ihrem Opa helfen. Dabei wirkt sie zu Beginn ‚ihrer Reise‘ noch etwas unbeholfen und ein wenig naiv. Sie hinterfragt zu wenig. Was aber daran liegen mag, dass sie erst einmal selbst glauben lernen muss und zunächst völlig irritiert und überwältigt von den vielen Begegnungen ist. Im Laufe der Geschichte wandelt sich dies enorm. Sie wird stärker und besonnener und macht innerhalb des Romans die größte Entwicklung durch – auch physisch gesehen.
„Ihre Wimpern waren lang und geschwungen und die bunten Lichter der Stadt tanzten in ihren Augen, wenn sie ihn ansah.“ - so war Kasumi für Ivan.
Ivan hingegen, den wir schon im ersten Band lieben lernen konnten, wirkt in Band zwei hilfsbereit und besonnen, aber auch risikofreudig. Ihm zur Seite steht zu Beginn die loyale Raja, die übrigens mein Liebling im gesamten Roman gewesen ist. Warum? Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Doch manchmal lohnt der Blick hinter die Kulissen, oder besser gesagt in einen Spiegel einfach.
Auch das Cover ist wieder einzigartig gestaltet und deutet bereits an, was einem am Ende des Bandes erwarten könnte. In dunklen Rottönen und in Schwarz gehalten, mit einem Federkleid versehen, regt es die eigene Fantasie an und lässt die unterschiedlichsten Ideen um die Geschichte sprudeln.
Ich habe nur zwei Kritikpunkte. Gerne hätte ich ein wenig mehr über die Protas aus Band eins erfahren ebenso über die wahre Bedeutung und vor allem Berufung der Mondschwinge und ihrem Kampf. Zudem entwickelte sich die Liebesgeschichte dieses Buches sehr rasant und oftmals leicht überstürzt. Aber ich denke, das ist dem Überschlagen der Ereignisse für Kasumi geschuldet und daher durchaus nachvollziehbar. In ungewöhnlichen Situationen sucht das Herz sich einen Anker und hält sich nicht an Zeit. Abschließend kann ich sagen, dass Band zwei eine facettenreiche, fesselnde und fantastische Fortsetzung voll überraschender Wendungen ist, die sich perfekt in die Reihe einfügt und begeistert. Zumindest mich und ich hoffe, Euch wird es ebenso gehen. Band eins müsst Ihr für Band zwei nicht zwingend gelesen haben, da die Autorin alle wichtigen Dinge erklärt, ich empfehle es aber dennoch.
Ich danke der lieben Lia für diese magische Erzählung und wünsch Euch allen viel Spaß beim Lesen.
Eure Jil Aimée