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Rezension – Wenn Liebe nach Pralinen schmeckt – Emily Bold (Liebesroman)
18.10.2016 17:05Kurzbeschreibung:
Amy Bishop hat die Pralinenfabrik ihres Großvaters geerbt und mit ihr eine ganze Menge Probleme.
Die »Sugar-Tale-Corporation« droht den kleinen Betrieb zu übernehmen und sendet den Wirtschaftsberater Ryan Scandrik, um rapide Änderungen in den gewohnten Strukturen des Familienbetriebs durchzusetzen.
Amy widersetzt sich dem zwar äußerst attraktiven, aber gefühlskalten und berechnenden Scandrik, wo immer sie kann. Doch all ihre Pläne, die Firma vor der Übernahme durch Scandriks Auftraggeber zu verhindern, scheinen aussichtslos. Zu allem Überfluss verliebt sie sich auch noch in diesen unmöglichen Kerl. Sie sucht Rat bei Kendra, einer Freundin ihres Großvaters. Doch was Amy bis dahin nicht weiß: Auch Kendra hat einst ihre Liebe für die Firma geopfert …
Erscheinungsdatum: 18. Oktober 2016
Seitenzahl der Printausgabe: 298
Verlag: Montlake Romance
ISBN-10: 1503940462
ISBN-13: 978-1503940468
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An dieser Stelle einen lieben Dank an den Verlag, der mir den Roman als Vorabexemplar zur Verfügung gestellt hat, ebenso ein webfähiges Cover. Diese Tatsache hat natürlich keinen Einfluss auf meine Meinung.
Angaben zum Autor:
Emily Bold wurde 1980 in Mittelfranken geboren, wo sie auch heute noch mit ihrem Mann und ihren beiden Töchtern lebt. Sie schreibt Liebesromane für Erwachsene und Jugendliche und blickt mittlerweile auf dreiundzwanzig deutschsprachige sowie acht englischsprachige Bücher und Novellen zurück, die den Lesern viele romantische Stunden, und Emily Bold eine begeisterte Leserschaft beschert haben. Roman Nr. 24 ist bereits in Arbeit. Über das Schreiben sagt sie: "Schreiben ist für mich Entspannung, Passion und Leidenschaft. Mit meinen eigenen Worten neue Welten und Charaktere zu erschaffen ist einfach nur wundervoll."
Nach "Ein Kuss in den Highlands" und "Klang der Gezeiten" veröffentlichte Emily mit "Lichtblaue Sommernächte" bereits ihren dritten zeitgenössischen Liebesroman. Der Titel erschien bei den Ullstein Buchverlagen.
"Auf der Suche nach Mr. Grey" war unter den zehn beliebtesten Romanen 2015 in Amazons Kindle-Shop, die Fortsetzung des No. 1 Bestsellers - "Ein Tanz mit Mr. Grey" - wurde von der LovelyBooks.de Community auf den zweiten Platz der beliebtesten Romane 2015 in der Kategorie "Humor" gewählt.
Rezension: Alles, was bleibt und die Frage nach dem »Warum«
In ‚Wenn Liebe nach Pralinen schmeckt‘ begeben wir uns mit Amy Bishop in den Kampf um den Erhalt des Familienunternehmens – einer Pralinenfabrik, die einst ihr Großvater unter Aufopferung seines privaten Glücks ins Leben gerufen hat. Ein Opfer, das ihn nicht nur seine Liebe und sein Glück kostete, sondern das ihm auch Amy und die Erfüllung seiner Träume schenkte. Wir sehen: Jede Entscheidung hat mindestens immer zwei Seiten und nicht alles ist nur schlecht oder gut. Manche Veränderungen – so bitter sie zunächst auch erscheinen mögen – sind nötig und bergen neue Chancen, liefern den fruchtbaren Boden für Verwirklichung und Glück gleichermaßen. Das allerdings weiß Amy zu Beginn des Buches alles noch nicht. Für sie zählt nur: Ihre Arbeit und ihre Mitarbeiter sind ihr Leben. Der Erhalt des Erbes ihre Beziehung. Der Fortbestand an Tradition und Neukreation der Geschmacksrichtungen ihr Aushängeschild. Und genau dieses sieht sie durch das plötzliche Auftauchen des zunächst kühl, verschlossen und berechnend wirkenden Wirtschaftsberaters Scandrik bedroht. Dieser kommt von der Sugar-Tale-Corporation, die nicht märchengleich viele Anteile an der Pralinenfabrik hält und deren Wirtschaftlichkeit infrage stellt. Amy drohen Entlassungen und Stillstand der Produktionsanlagen, vielleicht sogar das Aus ihrer Firma. Verzweifelt sucht sie nach einem Ausweg, doch selbst ihre Mutter will ihr nicht helfen. Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, kommt sie unverhofft dem für sie personifizierten Übel und Schuldigen an dieser Misere näher: dem hartnäckigen Scandrik, der im einen Moment so leidenschaftlich brennen kann wie das heißeste Feuer und im anderen Augenblick kälter erscheint als ein hochmoderner Kühlraum. Nicht nur näher, sie entwickelt Gefühle für ihn, die sie in Anbetracht der Umstände und Situation ihrer Firma eigentlich nicht haben dürfte.
„Er klebte fest wie eine Fliege in glänzendem Sirup.“
Zumindest sieht sie das so und doch kann sie sich diesen nicht verwehren, bis eine folgenschwere Entscheidung das Chaos hereinbrechen lässt und wirklich alles auf den Kopf stellt. Nicht nur die Firma und ihr Herz. Auch die Freundschaft zu einer engen Vertrauten wird durch einen vermeintlichen schmerzlichen Verrat und ein alles veränderndes Geheimnis auf die Probe gestellt und Amy der Halt unter den Füßen weggerissen…
- Was steckt hinter dem Verrat, der für Amy das vermeintliche Ende ihrer Träume einleitet?
- Wird sie es schaffen, der Corporation und Scandrik zu widerstehen? Herz und Firma vor Schaden zu bewahren?
- Und alles noch zum Guten zu wenden?
- Oder muss ihr Erbe verloren gehen, damit sie ihre Erfüllung finden kann?
- Was wird dann aus ihren Mitarbeitern?
- Und aus ihren Gefühlen, wenn das Herz und der Verstand nicht einig werden?
- Oder lassen sich Beruf und Privatleben wirklich trennen, sodass es eine Chance für die Liebe gibt?
- Ist am Ende das, was zwischen Amy und Scandrik war, nichts weiter als ein verglühender Funke, der so schnell dahin ist wie der kurzweilige Genuss einer Praline, die auf der Zunge schmilzt?
- Oder hallt ein Echo dessen, was war, immer nach?
Diese Geschichte hat alles, was ein gutes Buch braucht. Und noch viel mehr. Sie hat Gehalt, nicht nur Geschmack. Sie ist tiefgründig und subtil berauschend, in ihrer erzählten Leichtigkeit überzeugend und in den tiefer gehenden Emotionen erhaben. In jedem einzelnen Satz entfacht sich ein Kribbeln, in jedem Wort springt ein Funke über, der diese Geschichte zu einer Genussexplosion anwachsen lässt. Emily Bolds neuestes Werk – auf das ich lange hin gefiebert habe -ist ein Liebesroman, der in unterschiedlichen Farben glänzt und mit raffinierten Geschmacksrichtungen die Sinne verführt. Untermalt wird dieser durch ihre bildhafte Sprache und einen absolut harmonischen Schreibstil, der die gelesenen Seiten auf der Zunge zergehen lässt wie Schokolade und mit so viel Gefühl nachhallt.
Emily Bold vermag es hier, das Eigenleben ihrer Charaktere außerordentlich stark zu vermitteln. Man lernt sie nicht nur kennen, sondern lässt sie Teil des eigenen Lebens werden für die Dauer der Lektüre. Scandrik ist dabei zunächst ein Mann der vermeintlichen Widersprüche, der voller überbordender Überraschungen steckt. Entdeckt und entpuzzelt diese selbst, damit ihr all seine Facetten schmecken könnt. Es lohnt sich. Was zunächst kühl erscheint, brennt am Ende oft heißer als Feuer. Amy wirkt kampfeslustig, vielleicht auch ein wenig zu stur. Aber alles begründet durch die richtige Motivation: die Liebe zum Beruf und zu den Mitarbeitern. Vielleicht fehlt ihr daher zu Beginn etwas die nötige Distanz, um die Dinge neutral und wirtschaftlich betrachten zu können. Doch sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte wunderbar und wird so manches Mal selbst durch ihr Handeln überrascht. Ihre positive Verbissenheit und ihren Wortwitz behält sie sich dabei stets bei, was es einem leichtmacht, sich mit ihr zu identifizieren. Sie kämpft um das, was für sie das Leben bedeutet. Und zwar mit ganzer Leidenschaft und Willensstärke, was sie zu einer beeindruckenden Protagonistin reifen und über kurz oder lang den Nagel der Zeit erkennen lässt. Ihr seht, ich könnte noch viel mehr über die beiden schreiben. Sie haben mich einfach gepackt, sodass ich nicht wirklich etwas auszusetzen habe. Wenn ich unbedingt einen kleinen Kritikpunkt suchen müsste, so wäre es, dass ich mir vielleicht eine Szene zu einer gewissen Präsentation als Showdown gewünscht hätte. So stelle ich mir diese jetzt einfach vor und lasse meiner Fantasie dabei freien Lauf.
Emily Bolds passenden und ausgewogenen Schreibstil habe ich bereits erwähnt, ergänzen möchte ich hier, dass dieser die perfekte Komposition von Leichtigkeit und Schwere, Gefühl und Humor aufweist. Auch schön fand ich dabei, dass sie innerhalb des Romans mehrere Erzählebenen wählt, so wechselt sie nicht nur innerhalb der Kapitel die Perspektiven, was ein runderes Gesamtbild liefert, sondern greift auch auf eine Geschichte in der Geschichte zurück: Die Entstehungsgeschichte der ursprünglichen Pralinenfabrik und ihrer guten Seelen. Diese immer wieder auftauchenden Rückblenden hat die Autorin gekonnt mit dem Rest des Romans verwoben. Sie geben einem nicht nur interessante Hintergrundinformationen zur Pralinenmanufaktur, sondern erzählen über diese Fakten hinaus eine ganz eigene gefühlvolle und erlebbar gemachte Geschichte: Die von Archer und Kendra, die Ihr unbedingt selbst kennenlernen müsst. Und dabei kommt nie Langeweile auf, das sei Euch garantiert!
Auch das Cover ist – passend zum Titel – zuckersüß und überzeugt mit einer jungen, frischen Schriftart. Die abgebildeten Herzen und Pralinen versprechen, dass der Roman süß, überraschend und ein wahrer Genuss sein wird. Für mich hat sich genau diese Erwartung erfüllt.
‚Wenn Liebe nach Pralinen schmeckt‘ lehrt einen, die wahre Liebe zu feiern – jeden Tag. Es beweist, dass man den Geist der Veränderung manchmal einfach gewähren lassen sollte. Denn man könnte durchaus positiv überrascht werden, wie gut sich Moderne und nostalgische Erinnerung vereinen lassen, wenn man sich dem nur nicht verwehrt. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter: Es ist eine süße (Liebes-) Geschichte voller Geschmack und Erlebnis. Genau richtig für diese Jahreszeit.
Eure Jil Aimée
Rezension - Das Café der guten Wünsche - Marie Adams
17.10.2016 11:42Kurzbeschreibung
Glück fällt nicht vom Himmel – aber manchmal ist es trotzdem zum Greifen nah …
Julia führt mit ihren Freundinnen Laura und Bernadette ein kleines Café mit einem ganz besonders charmanten Konzept: Jedem Gast wird heimlich ein guter Wunsch hinterhergeschickt. Julia wundert sich nicht, dass alle Gäste das Café glücklicher verlassen, schließlich glaubt sie an die Macht der guten Gedanken – die auch ihre große Liebe Jean zurückbringen soll. Alle anderen Männer hält sie deshalb auf Abstand – bis Robert sich mit (anfangs) unlauteren Mitteln in ihr Herz schleicht. Ist es seine Schuld, dass auf einmal manches schiefläuft? Oder braucht sie nicht nur Glück, sondern auch eine große Portion Mut, um sich wirklich auf die Liebe einzulassen?
Erscheinungsdatum: 19. September 2016
Seitenzahl der Printausgabe: 333
Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag
ISBN-10: 3734102782
ISBN-13: 978-3734102783
Hier geht’s zum Buch: Amazon / Blanvalet Taschenbuch Verlag / Marie Adams
An dieser Stelle ein ganz liebes Dankeschön an den blanvalet Verlag für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars im Taschenbuchformat sowie ein webfähiges Cover. Diese Tatsache hat natürlich keinen Einfluss auf meine Meinung und Bewertung des Buches.
Angaben zum Autor (gemäß Amazon)
Marie Adams veröffentlichte unter dem Namen Daniela Nagel bereits Romane – in denen es darum geht, die Liebe nach Jahren durch den Alltag zu retten und das Familienchaos zu meistern. Umso mehr Freude hat sie nun daran, ein Liebespaar auf fast märchenhafte Weise erst einmal zusammenzubringen – schließlich weiß sie aus eigener Erfahrung, wie irrational das Glück manchmal arbeitet.
Rezension – Wenn Wünsche Dich das Leben lehren
‚Das Café der guten Wünsche‘ von Marie Adams führt uns in das Leben dreier bester Freundinnen, die zusammen ein Café der besonderen Art führen. Eine dieser Freundinnen ist Julia, die das Café Juliette einst von ihrer Oma geerbt hat – samt einem Buch voller positiver Lebensweisheiten und Sprüche. Genau diese ‚guten Wünsche‘ bilden den Kern, das Besondere des kleinen Cafés, denn Julia und ihre beiden Freundinnen Laura und Bernadette glauben fest an die Macht der Gedanken und die Kraft der guten Wünsche, um ein Leben zu verändern, es zu verbessern. Daher schicken sie im Stillen jedem Gast, der ihr herzliches Kleinod verlässt, einen positiven Gedanken hinterher. Woher genau sie ihr Wissen darüber nehmen, was ebendieser Gast so dringend braucht – Ruhe, Liebe, Vergebung, einen neuen Job, eine bestandene Klausur -, erspüren sie mit ihrem Herzen und vertrauen dabei auch ganz auf ihre Intuition. Auch notieren sie sich ihre eigenen Sehnsüchte und Träume auf Zetteln, die sie in eine kleine Dose stecken. Immer in dem unerschütterlichen Glauben, dass alles gut werden wird. Denn Gedanken können ein Eigenleben entwickeln, sich verselbständigen und so erfüllen – egal, ob gut oder schlecht.
„Ihre Gedanken waren die Baumeister ihres Glücks, […]“
Daher ist es für die drei Freundinnen immer das Beste, sich etwas Positives zu denken und an das Gute im Menschen zu glauben. Doch leider kommt es oft anders, als man zunächst denkt.
Sie wollten als Freundinnen für immer zusammenbleiben, das Café aus dem Herzen heraus führen und Wünsche wahr werden lassen. Leider hat das Leben andere Pläne und entreißt der Gruppe Bernadette – wenn auch nur für ein paar Monate, denn diese wird in Frankreich studieren. Auch Laura ist in letzter Zeit immer weniger im Café anwesend, eigene Probleme halten sie von ihrer Arbeit dort ab. Um eine Lösung für das Café zu finden und auch Julia nach Bernadettes Wegzug einen Untermieter zu beschaffen, treffen sich die Freundinnen noch einmal und notieren sich ihre dringendsten Wünsche. Für Julia bedeutet ihr sehnlichster Wunsch, dass sie endlich ihre vermeintlich große Liebe Jean – ein Franzose, den sie vor Jahren getroffen und sich direkt in ihn verliebt hat, aller Sprachbarrieren zum Trotz – wiedersehen und mit diesem bis ans Ende ihrer Tage glücklich werden wird. Auch hofft sie, dass sich alles zum Guten wenden wird, mit dem Café und ihrer Wohnung. Für Bernadette bedeutet es, dass sie nach Rückkehr ihres Auslandsaufenthaltes wieder im Café Juliette arbeiten kann, und sich nichts zum Schlechten verändert. Für Laura – die Pragmatische – bedeutet es, endlich ihren Weg zu finden. Sie möchte nicht, dass sich etwas verändert, sondern alles beim Alten bleibt und dennoch besser wird. Den Männern hat sie abgeschworen, zu oft wurde sie enttäuscht. Doch oftmals sind es gerade die unvorhergesehenen und daher beängstigen Veränderungen oder Begegnungen – solche, denen man nicht ausweichen kann -, die das Leben in positivere Bahnen lenken. Manche Veränderungen müssen einfach ertragen, willkommen geheißen, akzeptiert werden, damit sich Wünsche wirklich erfüllen können. Doch so mancher Wunsch verändert sich auch mit dem Lauf der Zeit und was einst so bedeutsam war, gerät vergessen oder wandelt sich.
Mit Bernadettes Auszug beginnen die Veränderungen im Café Juliette und seinen guten Seelen Einzug zu halten. Nicht nur, dass Julia einen neuen Mitbewohner – Robert, eher von der vernunftmäßigen Sorte – bekommt, der ihr mit der Zeit unter die Haut geht und Zweifel in Bezug auf Jean aufblühen lässt.
„Ich glaube, dass wir die Seele eines Menschen in Sekunden erfassen können, wenn dieser Mensch eine Bedeutung für unser Leben hat.“
Nein, auch das Café verändert sich. Es kommt zu neuen Miteigentümern im Haus, die dringende Sanierungen erwünschen, was ihren Cafebetrieb für eine Weile lahmlegt. Dann eröffnet auch noch ihr Bruder unweit ihrer eigenen Location einen Gastronomiebetrieb – aus Eifersucht oder Neid? Man weiß es nicht -, und begeht dabei einen folgenschweren Verrat. Laura und Bernadette werden aus überraschenden Gründen von der weiteren Mitarbeit im Café abgehalten und die Zukunft der drei Freundinnen entwickelt sich in eine Richtung, die sie sich alle so nicht gewünscht hatten. Sie befinden sich an einem Wendepunkt – in ihren Leben, Lieben und in ihrer Freundschaft.
- Werden die Freundinnen wieder zusammenfinden oder trennen sich ihre Wege auf lange Zeit?
- Robert oder Jean – zwei unterschiedliche Männer und doch beide Bestandteil von Julias Herz. Für wen wird sie sich entscheiden?
- Welchen Verrat begeht ihr Bruder und kann sie diesen verzeihen?
- Was wird aus dem Café Juliette oder, besser gesagt, dem ‚Café der guten Wünsche‘?
- Braucht es wirklich nur einen guten Gedanken, um alles zum Besten zu führen, oder eben doch harte Arbeit?
- Und schließt das eine das andere aus?
„Gedanken waren wie Samen, die hässliches Unkraut oder blühende Wiesen hervorbrachten, […]“
Lest selbst und lasst Euch mitnehmen in einen ruhigen Liebesroman mit einer neuen, wundervollen Idee und voll Liebe fürs Detail. Es sind oft die Kleinigkeiten – wie ein Stück Nusstorte -, die das Ganze zu etwas Besonderem machen: Einem Café, das Wünsche erfüllt. Es ist durchspickt von Überraschungen und Wendungen, gemalt mit viel Gefühl und untermauert mit der Kraft der Gedanken. Dabei glänzt die Autorin mit einem reduzierten, ruhigen Schreibstil, der dennoch angenehm zu lesen ist und sämtliche Emotionen in das Herz des Lesers bringt. Gefühle werden nicht nur transportiert, sondern erlebbar gemacht. Man leidet mit Julia mit, sorgt sich um ihr Café, fiebert ihrer Liebe entgegen. So auch bei den anderen Charakteren, von denen man den einen etwas mehr, den anderen etwas weniger kennenlernt. Und das ist gut so, denn dem Leser soll Raum für eigene Gedanken und Sichtweisen bleiben. Lasst Euch von einem Gute-Laune-Buch berieseln, dessen Titel fast magisch anmutet und für die Geschichte nicht treffender hätte gewählt sein können. Er ist ebenso bunt und anziehend, wie auch das wunderschöne Cover und die versteckten, zu entdeckenden Einzelheiten und Eigenheiten der Charaktere an sich. Alles Dinge, die die Autorin wunderbar in Einklang bringt und das Lesen zu einem kleinen Ausflug aus dem trüben Herbstalltag macht.
Als ich von dem Buch erfahren habe, musste ich es direkt haben. Es ist an unserem siebten Hochzeitstag erschienen, ein gutes Zeichen. Und allein schon das Cover und der Titel haben mich direkt angezogen. Ein Café der Wünsche, ich wusste nicht, was ich mir darunter vorstellen sollte. Konnte man darin Wünsche tauschen? Bei einem Stück Kuchen einen Wunsch erfüllt bekommen? Konnte man gar selbst anderen dort Träume erfüllen? Ich wusste es nicht, doch meine Fantasie begann zu schweben und entwickelte die kuriosesten Ideen und Erwartungen. Und darin liegt vielleicht genau das Problem. Die Erwartungen, die geschürt werden. An das Buch, den Inhalt, die Entwicklung, das Erfüllen der Wünsche. Vielleicht hätte ich noch offener an die Geschichte gehen müssen. Leider hat sie mich nicht komplett in ihren Bann ziehen können, was mehrere Gründe hat:
Zunächst habe ich ein bisschen gebraucht, um wirklich in die Geschichte mit all ihren Verstrickungen hineinzukommen. Sie wirkte auf mich zu Beginn doch recht orientierungslos. Ich wusste manchmal einfach nicht, wo ich mich jetzt zeitlich und inhaltlich befand. Das wurde dadurch verstärkt, dass das Buch gänzlich ohne Kapitel geschrieben ist – und ich bin nun mal eher der Kapiteltyp. Es wurde zwar in wechselnden Perspektiven erzählt, die entsprechend auch gekennzeichnet und eingeleitet wurden, aber ich hätte mir da doch etwas mehr Struktur gewünscht. Ein weiterer Punkt für mich ist, dass mir gerade die Bruder-Schwester-Beziehung, da sie doch ein starkes Gewicht innerhalb der Geschichte erhält, zu wenig ausgebaut ist bzw. das Ende zu wenig Lösung verspricht. Es muss die Prota treffen, wenn ihr eigener Bruder sie hintergeht, tief erschüttern und bei all den guten Gedanken, reicht da eben ein solcher nicht unbedingt aus. Das Gleiche gilt für mich auch für das Thema der Sanierung und des neuen Miteigentümers des Hauses, in dem Julia lebt. Es ist ein gravierender Einschnitt für ihr Leben und ihre Arbeit und die Auflösung und Wendung zum Guten kommt mir am Ende zu gehetzt bzw. zu wenig ausgefeilt vor. Da hätte es durchaus Erweiterungspotenzial gegeben. Aber das ist sicherlich Geschmacksache und nur meine subjektive Meinung. Ansonsten kann ich sagen, dass ich das Lesen alles in allem sehr genossen habe. Vor allem Stil und Wortwahl der Autorin und Ausgestaltung der Charaktere haben mich berührt und das Lesen zu einer Ausflucht aus dem Alltag gemacht. Es ist eine wunderschöne Idee, ein interessantes Thema und eine liebevolle Geschichte, die einen den Glauben an die eigenen Wünsche und das eigene Herz lehrt. Daher empfehle ich diesen Roman sehr gerne weiter und wer etwas offener als ich an die Story geht, wird sicher vollends begeistert werden.
Das Buch macht mit seiner herzlichen Art Laune und vertreibt dabei so manch trübe Stunde und lässt den ein oder anderen dunklen Herbsttag glänzen. Ich wünsche Euch viel Spaß bei der Lektüre.
Eure Jil Aimée