Rezension – FederLeicht. Wie fallender Schnee (FederLeichtSaga 1) – Marah Woolf
Zu Weihnachten habe ich eine ganz besondere Buchempfehlung für Euch: Marah Woolfs neuestes Werk. Meine Rezension findet ihr weiter unten in diesem Beitrag. Ich wünsch Euch und Euren Lieben allen ein besinnliches Weihnachtsfest und schöne Feiertage.
Kurzbeschreibung (nach Amazon):
Die neue ElfenSaga von Marah Woolf
"Eliza, jedem Anfang wohnt ein Zauber inne", hat meine Großmutter mir mal erklärt. Damals habe ich nicht verstanden, was sie damit meinte, und heute war ich immer noch nicht schlauer. Denn jetzt steckte ich mittendrin in einem Anfang - aber von zauberhaft kann keine Rede sein. Ausgerechnet ich soll eine magische Schneekugel für die Elfen zurückholen. Wenn sie wenigsten nett wären - diese Elfen. Aber nein - sie sind eingebildet, arrogant und bockig (einer jedenfalls). Im Grunde kann das alles nur ein schlechter Scherz sein. Ich bin bestimmt die Letzte, die sich mutig in ein Abenteuer stürzt. Denn die erlebe ich maximal mit einer Tüte Chips und meiner besten Freundin Sky vor dem Fernseher. Wäre ich bloß nicht in den Wald gegangen und durch das blöde Portal gestolpert. Dann wäre die Geschichte, die meine Welt völlig auf den Kopf stellt, vermutlich nie passiert.
Aber das ist nicht mehr zu ändern und so leicht lasse ich mich nicht unterkriegen - schon gar nicht von einem Elf.
Angaben zum Autor:
Marah Woolf wurde 1971 in Sachsen-Anhalt geboren. Heute lebt sie mit ihrem Mann und drei Kindern in Edinburgh/Schottland. Sie studierte Geschichte und Politik und erfüllte sich mit der Veröffentlichung ihres ersten Romans 2011 einen großen Traum. Die Arbeit an der MondLichtSaga wurde Ende 2012 abgeschlossen. Seitdem haben die Bücher sich als E-Book oder Taschenbuch mehr als 350.000 Mal verkauft. Der erste Teil der MondLichtSaga "MondSilberLicht" wurde auf der Leipziger Buchmesse 2013 mit dem ersten Indie-Autoren-Preis ausgezeichnet.
Die internationalen Rechte für die Saga hat der renommierte französische Verlag Michel Lafon erworben. Gerade ist der erste Teil der MondLichtsaga unter dem Titel "Les brumes d'Avallach" erschienen. In 2015 folgt die Veröffentlichung in koreanischer Sprache. Die englische Übersetzung ist bereits seit Februar 2014 erhältlich. Für alle Hörbuchfans eine tolle Nachricht: exklusiv bei audible sind alle 3 Teile als Hörbuchfassung zu erwerben.
Am 15. Dezember beginnt mit "FederLeicht. Wie fallender Schnee" ein neues Abenteuer, dass Euch zurückbringt in die Welt der Elfen nach Leylin.
Besuchen Sie Marah auf: https://www.facebook.com/marahwoolf.de
Rezension: „Ich hätte lieber Flügel als Wurzeln“ und wenn aus Liebe Freundschaft wird und umgekehrt
Mit FederLeicht. Wie fallender Schnee hat mich Marah wieder einmal verzaubert. So einfach ist das. Was soll ich vorab sagen, außer:
Liebe Marah - eine zauberhafte Geschichte, die mir das Träumen wieder schenkt, mich rundum wohlfühlen lässt und deren Zauber und Magie mich mit so einer Liebe einnehmen, dass ich gar nicht anders konnte, als diese Geschichte in einem Rutsch durchzulesen und auch meiner Familie mit unter den Weihnachtsbaum zu legen. Allen voran natürlich meiner lieben Mama, die ja schon ein Riesen-Fan der MondLichtSaga ist. Alle, die die MLS mögen, werden die FLS lieben. Und jene, die es nicht kannten, werden es unbedingt kennen lernen wollen.
Nun aber mal zum Inhalt:
Eliza ist eine junge Schülerin, die samt Mutter, Oma und Bruder in einem schottischen Dorf lebt und heimlich in Frazer - den Schönling ihrer Schule – verliebt ist. Natürlich hat sie auch eine zauberhafte Freundin – namens Sky – die ihr zu helfen versucht, der Liebe unnachgiebige Flausen aus dem Kopf zu jagen. Und manchmal kann aus vermeintlicher Liebe auch wahre Freundschaft werden.
„Spätestens dann würde auch Sky seine verschütteten Qualitäten erkennen.“
Eliza ist unkompliziert, etwas stur und dennoch meist hilfsbereit – immerhin hilft sie ihrer Mum im Café und das fast jeden Tag, während ihr Bruder seiner Freundin ‚Nachhilfe‘ gibt und dafür mit einem gutem ‚Taschengeld‘ entlohnt wird. Zu Beginn wirkt sie etwas naiv, aber das ist dem jugendlichen Alter zuzuschreiben und macht sie als Charakter sehr viel greifbarer und liebenswerter.
„Du vertraust ja selbst Cassian, obwohl er dir nicht die ganze Wahrheit gesagt hat.“
Sie lebt in einer für sie sehr geordneten und durchschnittlichen Welt, mit einer ausgeprägten Liebe zum Theater, die ihr noch zur Hilfe ereilen wird.
Durchschnittlich bis eines Tages diese merkwürdigen Träume über ein magisches Tor in ihrer Nähe beginnen. Durchschnittlich bis sie der verwunschenen Anziehungskraft ihrer Träume nachgibt und den ersten Schritt durch dieses Tor wagt. Durchschnittlich bis sie in eine fremde von faszinierendem Zauber und Glanz erfüllte Welt eintaucht, die neben so manch schöner Begegnung auch schicksalhafte Bekanntschaften und große Gefahren birgt.
Durchschnittlich wird mit einem Wimpernschlag in ungewöhnlich und überdurchschnittlich verwandelt.
Sie gerät in eine Welt voller Mythen, Sagen und Geheimnisse und muss um ihrer selbst willen versuchen, dem Einen zu vertrauen, der an Eitelkeit, Ignoranz, Geheimnistuerei und Arroganz nicht zu übertreffen ist: Cassian – eine Elfe – heimtückisch und unnahbar und doch so anmutig und voll versteckter Gefühle. Sie soll ihm helfen seine Welt – die Welt der Magie und Elfen – zu retten. Dabei trifft sie auf die unterschiedlichsten Lebewesen und merkt, dass die Grenzen der menschlichen Fantasie hier verschwimmen und nahezu ganz verschwinden. Eine Welt, die, wenn sie – das durchschnittliche Menschenkind – es nicht schafft, die Rettung herbeizuführen, einfach ins Nichts verschwinden wird. Doch wie soll Eliza es schaffen und warum überhaupt, sollte sie wollen zu helfen? Immerhin ist Cassian nicht besonders nett zu ihr, auch wenn sie bald erfährt, warum er Gefühlen und Anstand gegenüber blind zu sein scheint und das die beiden doch mehr verbindet als es der Anschein zulässt. Theater ist manchmal nicht nur sein Verhalten ihr gegenüber, nein Theater schlägt auch eine Brücke zwischen den beiden.
„Du erwähnst auffällig häufig seinen Namen.“
Dennoch sind das Warum und das Wie zwei Fragen, die sie selbst sehr bewegen und deren Antworten ihr auf einer magischen Reise durch diese zauberhafte Geschichte erfahren werdet. Eine Reise, die ihr mit Eliza gemeinsam antretet und die es sich lohnt, bis ans Ende zu gehen. Eine Reise, die nicht nur Gefahren aus der Elfenwelt in Form von Rubin und Larimar (wer das ist fragt ihr Euch? Entdeckt es selbst) birgt, sondern auch in der Menschenwelt und in vertrauten Personen ihre Wurzeln schlägt. Sie führt Eliza in ein Geheimnis, das sie nur mit Wenigen teilen darf und mit noch Wenigeren wirklich teilen kann. Eine Reise voll Geheimnisse und voll Gefühl. Gefühle deren Erwiderung es noch zu beweisen gilt. Ein Geheimnis und eine Reise, die ihre Welt aus den Angeln heben, sie verändern und wie eine Schneekugel kräftig durchschütteln.
Da wären wir auch schon bei einem weiteren wichtigen Teil, von dem ich hier aber nicht zu viel verraten möchte: Die Schneekugel. Eine magische Aureole, wie es 7 davon in der Elfenwelt gibt. 7 Aureolen = Sieben magische Gegenstände – jeder eine andere Art mit eigenen Fähigkeiten und großer Bedeutung. 7 wie sie Euch zu Beginn der Geschichte in einem wunderschönen Gedicht nahegelegt werden. 7 Geheimnisse, die ihr am besten selbst erkundet. 7 wie Eliza, durchschnittlich und doch außergewöhnlich und eizigartig. 7 wie vielleicht die Anzahl der (indirekten) Fortsetzungen der MondLichtSaga? :)
Taucht ein, lasst Euch verzaubern und entdeckt selbst die Magie der Überraschungen, den Zauber der Liebe und den Trost der wahren Freundschaft. All das findet ihr in FederLeicht und seinen Fortführungen.
Alse ich FederLeicht gelesen habe, verspürte ich seit langem mal wieder echte Schmetterlinge. Generell liebe ich diese Geschichte einfach. Sie hat einen absoluten Sogeffekt. Klasse ist vor allem die Namensgebung, da habe ich bekanntlich ja einen Faible dafür und die absolut beeindruckende Beschreibung der Szenerie, die Marah wieder einmal an den Tag legt. Sehr bildhaft und idyllisch kullissioniert (falls es das Wort gibt :) ). Man fühlt sich so, als würde man zusammen mit Eliza diese neue, fremde Welt in der unseren erkunden und gleichzeitig ihrem Zauber erliegen.
Sky als Name - zum Beispiel - finde ich sehr schön und bedeutungsschwanger. Das möchte ich an dieser Stelle einfach mal loswerden: Sky ist mein Lieblingsname. Auch von der Bedeutung her (Himmel, oder im Skandinavischen ‚die geliebte Ehefrau‘) sehr schön für den Fortgang der Geschichte gewählt. Das zeugt von Tragweite. Generell verwendet Marah in FederLeicht immer sehr schöne und bedeutsame Namen. Daher großes Lob. Eliza – die Einzigartige / Sieben – sehr gut. Eine tolle Namensgebung verleiht einer guten Geschichte finde ich immer noch mehr an Macht und Eindruck. Ich fühle mich, als wäre ich dabei und wäre selbst noch einmal ein verliebter Teenager, der das jetzt alles parallel erlebt. FederLeicht zeigt die ganze geheimnisvolle Welt um Marahs beliebte schottische Mythen, deren Inspartion sie sich erneut bedient, mal aus einem andren Blickwinkel und wählt eine ganz andere Art von Einstieg in die Geschichte als in der MLS. Sie lernt das Wundern über das Unbekannte, über das uns bisher Verborgene und erlaubt neben neuen Bekanntschaften, die zauberhaft wirken und die man sich in unsere ‚echte‘ Welt sehnt, auch das Wiedertreffen auf bekannte Lieblinge. Das führt einen selbst langsam an den Inhalt heran, sodass ich denke, dass man es unabhängig von der MLS sehr gut verstehen kann. Auch Marahs Schreibstil ist neben der bereits erwähnten Bildhaftigkeit wieder sehr flüssig, einprägsam und liefert an den richtigen Stellen echte Gefühle sowie subtile und humorvolle Hinweise auf der Geschichte Entwicklung.
„Einen Strandspaziergang? Bei dem Wetter? Dich muss es ja ganz schön erwischt haben.“
Die Geschichte um FederLeicht birgt einige Wendungen, sodass ich mehrfach überrascht, wenn auch kurzeitig verwirrt, wurde, als ich glaubte über ihren Verlauf schon eine leise Ahnung zu haben. Ein sehr gelungener Sogeffekt, der mich in großer Spannung auf die Fortführung der gesamten Story und in großer Erwartung auch über Frazers zukünftige Rolle zurücklässt. Marah macht es hier sehr, sehr spannend und es ist einfach unglaublich fesselnd zu lesen, wie sich alles entwickelt. Man braucht direkt mehr davon. Es gibt so vieles, was ich am liebsten gleich wissen möchte: Was wird aus Cassian und Eliza und wo bleibt da die Freundschaft zu Sky und Frazer? Rubin - als neuer Bösewicht oder löst es sich doch noch anders auf und Larimar ist hier das Böse? Und jetzt kam ich noch gar nicht zu Quirin, Opal und Jade – fantastische Wesen, deren Charakter ihr am besten selbst entdecken müsst. Einfach spannend, einfach fesselnd. Liebe Marah, ich brauche schnell mehr davon.
Absolute Leseempfehlung: Taucht ein in Leylin – die Stadt der Elfen und erliegt dem Zauber von Marahs fantastischer Welt.
FederLeicht. Wie fallender Schnee – eine Geschichte zum Lieben für all jene, die die MondLichtSaga bereits kennen und auch für alle anderen – einfach eine Geschichte zum Träumen, Wohlfühlen und Lieben.
--Eure Jil Aimée