Rezension – The Wild Ones 2: Verlangen – M. Leighton
Kurzbeschreibung
Wie weit wird ein braves Mädchen für den Bad Boy gehen, den es liebt?
Laney Holt ist eine Pfarrerstochter, ein braves Mädchen. Alles, was sie vom Leben wollte, war zu heiraten, Kinder zu bekommen und bis ans Ende ihrer Tage glücklich zu sein. Doch das ist nie eingetreten. Die beiden Menschen, die ihr am nächsten standen, haben sie im Stich gelassen, und Laneys Träume sind zerplatzt. Zurück bleibt eine Leere, die Laney mit nichts auszufüllen weiß – bis sie Jake Theopolis kennenlernt, einen lebensmüden Draufgänger, dem das Wort Womanizer auf die Stirn geschrieben steht. Sein neuester Rausch? Laney zu zeigen, dass es im Leben noch mehr gibt, als bloß das brave Mädchen zu sein – und Leidenschaft pur.
Erscheinungsdatum: 08. September 2015 (TB Deutschland)
Seitenzahl der Printausgabe: 304
Verlag: Heyne Verlag
Übersetzt von: Kathleen Mallett
Hier geht’s zum Buch: Amazon / M.Leighton / Heyne
Angaben zum Autor
Michelle Leighton wurde in Ohio geboren und lebt heute im Süden der USA, wo sie den Sommer über am Meer verbringt und im Winter regelmäßig den Schnee vermisst. Leighton verfügt bereits seit ihrer frühen Kindheit über eine lebendige Fantasie und fand erst im Schreiben einen adäquaten Weg, ihren lebhaften Ideen Ausdruck zu verleihen. Sie hat bereits 13 Romane geschrieben. Derzeit arbeitet sie an weiteren Folgebänden, wobei ihr ständig neue Ideen, aufregende Inhalte und einmalige Figuren für neue Buchprojekte in den Sinn kommen. Lassen sie sich in die faszinierende Welt von Michelle Leighton entführen – eine Welt voller Überraschungen, ausdrucksstarken Charakteren und trickreichen Wendungen.
Rezension – Eine Liebe, aus der es keinen Ausweg gibt und zwei Welten aufeinanderprallen lässt
In ‚The Wild Ones 2: Verlangen‘ erleben wir, wie zwei Welten aufeinanderprallen. Das klischeemäßige Goodgirl Laney Holt, ihres Zeichens Pfarrerstochter in einer behüteten amerikanischen Kleinstadt, träumt von der großen Liebe, mit Mann, Haus, Kind und Hund. Daraus wird nichts, denn als sie ihr Verlobter scheinbar auf übelste Weise hintergeht, packt sie ihre sieben Sachen und fährt zu ihren Eltern zurück. Ein Auftrag der Nachlassverwaltung, was sie sich zu ihrem Beruf gemacht hat, kommt ihr da gerade recht. Und auch, dass sie dabei auf den einzigen Badboy trifft, der ihr vor Jahren mit einem leidenschaftlichen und nach Pfirsichwein schmeckenden Kuss den Atem geraubt hat. Jake Theopolis. Ein Draufgänger, wie er im Buche steht. Auf den ersten Blick chaotisch, unheimlich attraktiv, durchtrainiert und der Casanova der Kleinstadt. Aber manchmal trügt der Schein und ein Blick hinter die Kulisse verrät mehr, als man je aufzudecken gewagt hat. Laney wagt es. Sie lässt ihr ‚braves Mädchen-Gehabe‘ für eine Weile los und entdeckt ihre wilde Seite. Sie bricht aus den strengen Konventionen der Gesellschaft aus und verschnauft einfach mal in der Leidenschaft des Momentes. Mit Jake.
- Aber lohnt sich dieser Blick hinter die Kulisse wirklich?
- Oder verbrennt sie sich in einem kurzen Moment der Ekstase, sodass sie am Ende alles verliert, wofür sie je gelebt hat?
- Was wird die prüde Kleinstadt von ihr denken, allen voran ihr strenger, christlicher Vater?
- Und wird es ihr am Ende gelingen, sich nicht selbst zu verlieren?
Ein Risiko. Ein Moment. Eine Entscheidung, die das ganze Leben verändert.
„Ich kann nicht weiter fliehen. Der Weg ist versperrt.“
Der zweite Band der ‚The Wild Ones‘- Reihe ist wieder eine in sich abgeschlossene Geschichte mit zwei neuen Charakteren. Wir treffen auf die behütete und sich stets dem Anstand nach verhaltende Laney, die nie über die Stränge schlägt und den Freigeist Jake. Jake ist stets offen und ehrlich, auch oder gerade in Bezug auf seine Vergangenheit als Weiberheld und Laney. Ein Charakterzug, der ihn sehr sympathisch macht. Dass er nur nicht gleich mit seinem Kindheitstrauma rausrücken möchte, ist nur allzu verständlich, denn dazu gehört viel Vertrauen und Mut, die sich im Laufe der Geschichte erst bilden müssen. Laney lässt ihm diese Zeit und drängt ihn nicht. Ebenfalls ein sehr schöner Zug. Wir als Leser erleben das Aufeinandertreffen der beiden Pole und ihr gemeinsame Zeit jeweils im Wechsel, denn die Autorin weiß es mit unterschiedlichen Perspektiven ihre Leser in die Geschichte zu ziehen und vollends zu ergreifen. Sie lässt einen die unterschiedlichen Gefühlsebenen der beiden gut wahrnehmen und die Dämonen, mit denen jeder für sich - aber sie auch gemeinsam – zu kämpfen hat, erkennen. Schnell wird dadurch aus einem Spiel der Eroberung und des Ausbruchs mehr. Doch kann dieses MEHR auch gut ausgehen? Es ist nicht leicht, über die eigene Vergangenheit und Vorstellung der Zukunft, ja über seine eigenen Schatten zu springen. Das gilt für beide – Laney und Jake.
Die Autorin schafft es diese inneren und äußeren Gefühlskämpfe – gerade auch bei Laney und deren Eltern, die noch viel zu lernen und zu akzeptieren haben – unglaublich visuell darzustellen. Unterstützt und angefüttert wird das Ganze dabei durch einen heißen, einnehmenden und sehr bildhaften Schreibstil. Das Cover ist hierzu passend gestaltet und wirkt mit dem abgebildeten Paar innig und anreizend. Es fügt sich somit sehr gut in die ganze Reihe und die anderen Veröffentlichungen der Autorin ein. Besonders die samtige Struktur des Buchumschlages ist äußerst gelungen und schenkt dem Buch eine angenehme Haptik.
Wenn ich den ersten Band noch etwas schleppend und wenig spannend fand, so gefällt mir dieser hier um einiges besser, ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen und musste es in einem Rutsch durchlesen. Es ist nicht nur inhaltlich und dramaturgisch, sondern vor allem auch sprachlich gegenüber dem Vorband gewachsen. Als Einstieg in die Geschichte wurde ein Rückblick gewählt, was sich an sich immer schwierig gestaltet, hier durchaus wunderbar gelöst ist. Auch wenn in dieser Art von Roman natürlich schnell klar ist, in welche Richtung die Geschichte sich bewegt, so ist der Weg dahin doch das Wichtige. Und dieser hier ist nicht nur actiongeladen (auf eine andere Art und Weise), emotional und tiefgründig, sondern auch absolut fesselnd und faszinierend.
„Wir sind Hände und Lippen. Wir sind Münder und Zungen. Wir sind Leidenschaft und Verzweiflung. Und es ist schön.
Die enthaltene Erotik dabei ist teils subtil, teils explizit, aber an keiner Stelle ‚too much‘. Sie wirkt authentisch und erzeugt die gewisse knisternde Elektrizität, die man sich in solchen Geschichten wünscht. Einen kleinen Minuspunkt gibt es für die Ausarbeitung von Toris – Laneys beste Freundin – Beweggründe für ihre Tat in Bezug auf Laneys urspr. Verlobten. Das empfand ich doch zu sehr aus den Wolken herbeigeholt und zu leicht abgehandelt. Da hätte es durchaus etwas mehr an Erklärung und Ausarbeitung bedurft. Dennoch ist Tori ein sehr schöner Charakter, den man im Laufe der Geschichte zu schätzen lernt.
Abschließend kann ich nur erneut betonen, dass mir Band 2 sehr gut gefallen hat. Die Geschichte um Laney und Jake ist ergreifend, prickelnd und packend. Sie geht unter die Haut und verdient es gelesen zu werden. Ich freue mich schon jetzt auf Band 3, auch wenn dies eine Übung in langem Warten bedeutet. *Grins*. An dieser Stelle danke ich dem Heyne-Verlag für die Zusendung eines Rezensionsexemplars und wünsche allen Lesern aufregende Lesestunden mit diesem Buch – die werdet ihr haben. Garantiert.
Eure Jil Aimée
